24.02.2014

Day 173 - Costa Rica



Wandeln auf meinen eigenen Spuren

Das südliche Nachbarland Nicaraguas ist Costa Rica. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, hierher zu reisen, da ich vor 7 Jahren bereits eine recht ausführliche Reise durch Costa Rica und Panama gemacht hatte. Doch der nächste anstehende Flug von San Jose nach Bogota und die sehr schnelle Reisegeschwindigkeit bedingt durch meine Begleitung in Nicaragua verschaffen mir die Möglichkeit, auf meinen eigenen Spuren zu wandeln und zu sehen, was sich in den vergangenen 7 Jahren alles geändert hat.
Es hat sich gelohnt! Zunächst verbringe ich einige Tage am Strand in Samara. Diese kleine Gemeinde hat allerdings weder gute Wellen zum Surfen, noch wirkt sie auf mich einigermaßen interessant. Und außerdem habe ich eher das Gefühl, in einem deutschsprachigen Enklave am Pazifik gelandet zu sein, so dominant ist die meinige Sprache hier. Schnell finde ich heraus, dass eine Sprachschule für Schweizer und Deutsche daran schuld ist. 
Zusammen mit Jenny, die ich im Bus kennen gelernt hatte, beschließe ich, die Küste auf der Suche nach größeren Wellen und entspannteren Orten gen Süen entlang zu fahren. In Santa Teresa werden wir fündig. Abgelegen und schwer zugänglich, bereitet sich vor uns aus dem Nichts - inmitten von Urwald - eine kleine Surfer-Hochburg. Perfekte, wenn auch recht große Wellen 365 Tage im Jahr. Hier wollte ich also Surfen lernen. 
Um es vorweg zu nehmen: es tat höllisch weh! ;) (macht aber riesig Spaß). Am letzten Wochenende stößt Moises zu uns und mein Weg auf der Memory Lane beginnt. Er ist nach wie vor Koordinator in der Sprachschule in der ich vor so langer Zeit meine ersten Vokabeln spanisch gelernt habe. Nach einem Wochenende am Strand fahren wir zusammen nach San Jose und ich besuche einige Orte, die ich bereits kannte. Erstaunlicherweise ist vieles gleich geblieben. Sogar die Stühle in der Schule sind noch die selben! :) Danke an Moises für die schönen Tage und an Jenny für eine ausgesprochen nette Reisebegleitung!

Walking in my own footsteps

From the meeting with old Friends and the painful try to learn to surf... More to follow....

18.02.2014

Day 167 - Nicaragua


Mein neues Leben als Bagpacker

Back on the Road! Yeeehaaa! Dieses Mal mit Rucksack statt Radtaschen, aber immer noch mit meiner kleinen Guitalele! Ich fahre also mit einem geradezu luxuriösen Bus nach Managua und bemerke direkt Unterschiede zu Honduras. Alles ist irgendwie viel entspannter und man wittert auch nicht einen Hinterhalt an jeder Straßenecke. Da Managua allerdings eher als tzpische Mittelamerikanische Hauptstadt gilt, macht man sich doch eher früher als später auf den Weg zu den anderen Zielen des Landes. 
Mit Agustin und Maria Paz verbringe ich zunächst ein paar Tage in der wunderschönen Kolonialstadt Granada. Von dort gehts dann zur Isla Ometepe. Lonely Planet sagt, dass diese Insel mit zwei Vulkanen gut auch als achtes Weltwunder gelten könnte. Unterwegs gabeln wir noch Claudia auf und sind fortan zu viert unterwegs. 
Das ruhige Chillen in den Hängematten auf der Insel tauschen wir nach ein paar Tagen gegen Strand-Feeling und Beach Volleyball aus und begeben uns nach San Juan del Sur. Offensichtlich hatten vor ein paar Jahren ein paar Amis und Kanadier die Idee, hier eine englischsprachige Bastion aufzubauen und anscheinend ist es ihnen gelunden. Kaum ein spanisches Wort kommt über meine Lippen, denn jeder spricht dich prinzipiell auf englisch an. Nun ja: die Kehrseite des Tourismus... 
Von dort fahre ich mit Claudia nach Leon, wo ich meinen Geburtstag auf etwas unkonventionelle Art verbringe. Wir besteigen einen aktiven Vulkan, schauen uns vom Gipfel den Sonnenuntergang an und stehen dann ehrfürchtig am Krater und schauen hinunter zur brodelnden Lava.
Die Strecken zwischen den jeweiligen Zielen legen wir meist in den Chicken Bussen zurück. Vollgestopft mit mindestens der doppelten statt der zugelassenen Anzahl von Personen inklusive Säcken voller Dinge und - wenn man Glück hat - ist sogar ein echtes Huhn dabei. Die abschließende Route von Leon nach Costa Rica wird dann sozusagen zur Reifeprüfung in Sachen: günstiges Reisen von A nach B mit 10 Zwischenstopps.
4:30 geht es morgens los und schon bald erweisen sich die relativ kurz erscheinenden 415 km als extrem langwierig. Und nach nur einer Taxifahrt, einem Bus nach Managua, einer weiteren Taxifahrt, einem Bus, dem Grenzübergang zu Fuß und anschließend drei weiteren Bussen, komme ich nach exakt 14 Stunden dann auch tatsächlich in Samara an. Die Sitze sind natürlich eher für den Durchschnitts-1,70m-Latino gemacht. Oh mann... 
Alles in allem war Nicaragua wirklich eine positive Überraschung und - hätte ich mehr Zeit - würde ich wahrscheinlich jetzt noch dort sein. Tolle Vulkane, schöne Strände und ein noch eher zaghafter Tourismus laden wirklich zum verweilen ein (nicht zu schweigen von den sehr sehr günstigen Preisen :) Mein Hostel kostete in Leon übrigens 6 Dollar - mit 2 Frei-Mojitos jeden Tag!)

My new life as a bagpacker

From my new life as a bagpacker in good chilean-argentinian-swiss travel community, the hike up an activ volcano for my birthday and many many rides on the infamous chicken busses... more to follow...

06.02.2014

Day 151 - Honduras

Zu Hause bei Freunden

Den wohl deutlichsten Unterschied zu meiner Reise bisher bemerke ich, wenn ich an mir herunter blicke. Statt Radlerhose und Trikot trage ich nun Jeans und Hemd. Dazu - dank des erfrischenden Klimas in Tegucigalpa - sogar ab und zu eine dünne Jacke.  
Ich bin mittlerweile schon seit einigen Wochen in Honduras bei Jose Angel und Simone und die Radtour rückt Stück für Stück in den Hintergrund. Statt darüber nachzudenken, wo ich heute Abend schlafen werde und wo es die nächste Mahlzeit gibt, drehen sich meine Gedanken jetzt darum, welche Dinge noch für das kürzlich eröffnete Cafe gekauft werden müssen und wo ich dafür am besten den nächsten Zwischenstopp mit Jose Angels Pick Up einlege. Wie ihr seht, verläuft mein Leben also in geordneten Bahnen. Und das ist offen gestanden auch gut so nach all den vielen Eindrücken in den Wochen zuvor.
Dass die Reiseauszeit so lange dauert hat viel damit zu tun, dass sich zu meinen alten Freunden auch noch einige neue gesellen. Das macht es einem natürlich nicht leicht, wieder Abschied zu nehmen. Ganze 7 Wochen sollte mein Aufenthalt letztendlich dauern und am Ende hatte ich fast das gleiche Gefühl wie zu meinem Abschied aus Deutschland.
Dabei wäre es fast gar nicht zur pünktlichen Ankunft in San Pedro Sula zu Weihnachten gekommen. Am Flughafen von Mexico City wird mir plötzlich mitgeteilt, dass der Flug überbucht ist und wir Gewicht sparen müssten. Warum es dann gerade mich und 5 weitere Passagiere trifft, erschließt sich mir nicht. Das Warten am Tag vor Weihnachten ist grausam. Man will ja schon bei Freunden sein zu Heiligabend. Daraus - so scheint es 5 Minuten vor geplantem Abflug - wird wohl nix. Doch es geschehen tatsächlich noch Wunder. Ein Mitarbeiter von Aereomexico legt sich voll für uns ins Zeug und verschafft allen 6 Wartenden noch einen Sitz. Na bitte!
Ich verbringe dann also sowohl Weihnachten als auch Silvester in San Pedro Sula bei Jose Angels Familie und genieße jeden Morgen das Gefühl, mich nicht auf meinen Drahtesel setzen zu müssen. :) (Fotos 1-4)
Die kommenden Wochen sind dann ein Wechsel von Alltag im Cafe und Ausflügen an den Wochenenden. Dazu kommt mir das Radfahren auch nicht ganz abhanden. Statt eines Touring Rades mache ich mit Joses Mountain Bike einige Ausflüge in die Berge (Foto 19). Und so bekomme ich in den letzten Wochen auch einen besseren Eindruck von Honduras und lerne neben einigen touristischen Orten auch das wahre Leben der Leute hier kennen.
Meine Highlights:
  • Zu Silvester lerne ich, dass man um Gottes Willen nicht auf die Straße geht! Da viele Leute sich hier keine Feuerwerkskörper leisten können, schießen sie einfach mit ihren Waffen (hier in Honduras hat praktisch jeder Zweite eine Waffe) in die Luft. Naja, und wo nach oben geschossen wird, kommen die Patronen auch irgendwo wieder runter. Also: schön drinnen bleiben!
  • Das Cafe von Jose Angel und Simone läuft super! Gewinnvervierfachung in der Zeit, in der ich hier bin! Liegt das vielleicht auch am deutschen Apfelkuchen und der "Tarta Förster", die ich jeden zweiten Tag für sie backe? (Um ehrlich zu sein: keiner hier kann den Namen des Kuchens wirklich aussprechen. Meist fragen sie einfach nach dem neuen Kuchen mit dem komischen Namen :D ) (Fotos 10-13)
  • Ich kenne mittlerweile alle Wege zu diversen Super- und Baumärkten auswendig und verbringe mehr Zeit beim Einkauf für das Cafe als zu Hause bei Jose (ok, das ist leicht übertrieben). 
  • Ich überwinde meine Höhenangst beim Canopy in 350 Metern Höhe. Wahnsinn! Obwohl ich kurz davor stand, einfach wieder umzudrehen, bin ich dann doch gesprungen und es hat sich mega gelohnt! Danke für die super Idee Adilson! (Fotos 5-7)
  • Mit Adilson, der schnell zu einem guten Freund wird, seinem Sohn Alexis und Jose Angel schauen wir uns das Stadtderby an. Motagua gegen Olympia. Und dann, in Minute 60, passiert etwas noch nie dagewesenes (zumindest ich hab sowas noch nicht gesehen!): alle Spieler UND der Schiri legen sich plötzlich hin.... Was war da los? Die Auflösung ist fast zu simpel: ein Wespenschwarm hatte wohl versucht, die Spieler anzugreifen... Man lernt eben nie aus... :) (Foto 15)
  • Zahlreiche Ausflüge nach San Lorenzo, Gracias, Valle de Angeles etc. Ein bisschen Tourismus soll ja auch dabei sein. 
Ich werde Honduras vielleicht nicht so sehr, aber vor allem die Leute vermissen, mit denen ich die letzten Wochen fast täglich zusammen war. Besonders Jose Angel, Simone und Adilson. Danke für alles und bis bald!!

Feeling at home with friends

The most obvious difference in my life compared to the last weeks, becomes clear if I have a look down at my appearance. Instead of the biking clothes, I'm now wearing Jeans and Shirt. And - due to the fresh climate in Tegucigalpa, sometimes also a Jacket! (can you believe this? :) )
Instead of worrying of what and where to eat, I'm now concerned of what is missing for the Coffee Shop that Jose Angel and Simone had recently opened and where to stop with the PickUp truck in order to buy it. as you can see, my life follows regular patterns now and after the many impressions on the bike tour, I really like the change. And where could you spend this time of relaxation better than with good friends?
Now, after a couple of weeks, I got really used to this life and I have even a similar feeling than I had in Germany just before leaving for the big trip. Being around with my old friends and meeting new ones doesn't make it easier. But that's a good thing I guess. After 7 weeks in total, I am off to Nicaragua and really happy for the time I have spent in Honduras. But step by step: I almost didn't even make it to San Pedro Sula for Christmas.
At the airport in Mexico City, the employee of Aereomexico tells me that there is a good chance that I can not board the plane because of overweight! What the hell? Me? just me? Well, not only me, but only 6 of 200 passengers face the same problem. Why us? We would never know... But: happy end! 5 Minutes after the scheduled departure, we manage to get rid of some cargo, so we are good to go. Wow! That was close!
Finally I manage to spend Christmas and New Year with my good friend Jose Angel and his family (picture 1-4). And every morning I'm enjoying the fact that I don't have to get on my bike.
The next couple of weeks are a mix between day to day life in the Coffee Shop of Jose Angel and Simone and some excursions at the weekends. I dont even have so say goodbye to cycling. With Jose's Mountain Bike I do several trips into the mountains near Tegucigalpa (picture 19). In these weeks I not only improve my Fifa14 skills, but also manage to get a better understanding of Honduras and the people here. :)
These were my highlights:
  • Learning that you should never goi out on the streets on new years eve. As many people can't afford fireworks, they just shoot their guns (and yes: many people do own a gun here). and where you shoot bullets into the air, the rules of gravity also make them come down somewhere. So better be under some cover! :)
  • The Coffee Shop of Simone and Jose Angel is really doing great. Since I arrived, they already four-folded their revenues. Might that be due to the delicious german Cakes and the "Tarta Förster" (Well In fact: no one here can pronounce the name.... They just say: the Cake with the weird name! :-) ) (pictures 10-13)
  • I learn every damn way to every damn super market. And I probably spend more time in there than at home at Jose's place... :) (ok, that was exaggerated. But I'm getting close)
  • I overcome my fear of heights when we go to a Canopy in Gracias at 350 meter altitude! Wow! I was almost about to leave and return to our hotel, but in the end I jumped. Thanks so much Adilson for the nice spontaneous idea! (picture 5-7)
  • With Adilson, his son Alexis and Jose Angel I am going to the stadium for the national derby between Motagua and Olympia. And in minute 60, all of a sudden, all the players and the referees lie down! What the hell? We never saw something like that! The solution of the mystery is rather simple: A swarm of wasps was about to attack the moving objects, so the only way of not getting bitten is just lying down. Crazy! (picture 15)
  • Many excursions to San Lorenzo, Valle de Angeles and Gracias. I mean some tourism should be included, right? :)
I might not miss Honduras so much, but I will definitely miss the people with whom I spend these last weeks. Some I already knew before, but some have become friends just now. Especially Jose Angel, Simone and Adilson! See you soon!

En casa con amigos!

Pues no voy a traducirlo también al español, pero por lo menos tomar la posibilidad de decir gracias. Gracias por las ultimas semanas que pasamos juntos. Todo el tiempo que pasamos riéndonos, conversando, relanjandonos y compartiendo los momentos. Fue muy especial para mi y les llevare conmigo por donde vaya. La siguiente vez ya les toca a vosotros, ah no, ustedes :-) para visitarme en Alemania! Un abrazo fuerte y hasta siempre!!