17.07.2014

Day 261 - Iguazu (Argentina)

Ein Letzter Trip...

Zum letzten Mal mache ich mich auf den Weg, etwas neues zu erkunden. Zum vorerst letzten Mal zumindest. Ganz in den Norden Argentiniens wird mich der Weg führen. Ans Dreiländereck Argentinien-Paraguay-Brasilien zu den berühmten Iguazu Wasserfällen. Die Kälte Patagoniens tausche ich gerne gegen das subtropische Klima dieser Region und ich fühle mich schnell in vergangene Tage dieser Reise zurückversetzt.
Iguazu ist dann auch schnell zusammengefasst: gigantische Wasserfälle, die aber alle Kosten und die weite Reise wert sind (von Buenos Aires fährt man 21 Stunden mit dem Bus). Der größte Fall heißt Garganta del Diablo (Der Rachen des Teufels) und trägt den Namen zurecht. Bis zu 85 Meter hoch sind die reißenden Wassermassen teilweise und der Versuch, einigermaßen trocken zu bleiben misslingt komplett. Aber es ist ja jetzt wenigstens nicht mehr kalt. 
Zudem füge ich noch zwei Länder meiner Reiseliste hinzu. Einen Tag lang mache ich einen Trip nach Brasilien und Paraguay, hätte mir diesen aber auch genauso gut sparen können. Wirklich viel mehr als auf der Argentinischen Seite gibts hier nicht von den Wasserfällen zu sehen und nur für den Stempel im Reisepass, hätte ich den Trip nicht wirklich machen müssen. Iguazu sollte allerdings auf keiner Reise nach Argentinien fehlen, wenn man die nötige Zeit für den doch recht großen Umweg hat.

One last trip within the trip

For the last time, I'm heading out for a last adventure. Of course just a last one for this trip! :) And I am finally heading north, towards the sun, the warmth and away from the cold temperatures in Patagonia. The Iguazu Falls are my destination in the northern border triangle between Argentina, Brasil and Paraguay and the tropical climate reminds me a bit of the earlier days on this trip.
You could summarize Iguazu quite easily: gigantic waterfalls and impressive nature, once you deal with the fact that you have to travel quite a bit to get there (21 hours by bus from Buenos Aires). The biggest one is called Garganta del Diablo (the throat of the devil) and it looks like it got that name for a reason: up to 85 meters high is this impressive spectacle of nature and the attempt to stay dry while taking a picture remains just an attempt. :)
After the falls, I quickly add two more countries to my travel list. I take part on a one day trip to Brasil and Paraguay, but I could have easily saved my time and money because there is not much more to see from the Brazilian side, that I didn't already see from the Argentinian one the day before. Overall, it was really worth going there and Iguazu should be on everyone's to do list, when going to Argentina! 

12.05.2014

Day 251 - Tierra del Fuego (Chile)

Von Umwegen, Wiedersehen, Kälte, Lustigen Tieren in Fracks und dem Blick nach Oben...

Eigentlich wollte ich diesen Blog-Post damit beginnen und euch die spannende, nervige, aberwitzige und doch ermüdende Geschichte meiner Reise von Cuzco nach Tierra del Fuego schildern. Denn diese hat wirklich ganz schön lang gedauert. Nicht lang im Sinn von monatelang oder Fahrradtour-lang. Aber dennoch sehr sehr lang, wenn man bedenkt, dass ich mit dem Flugzeug unterwegs war. Und so könnte ich euch hier von meinen Flügen Cuzco - Lima, oder Lima - Santiago, den 30 Stunden am Flughafen von Santiago da mein Anschlussflug nach Puerto Montt wieder und wieder gestrichen wird. Oder vom Nächsten Anschlussflug nach Punta Arenas, den ich dadurch natürlich verpasse. Aber irgendwie liegt das ganze jetz schon ne Weile zurück und mal ehrlich: ihr lest diesen Blog doch nicht, um euch Flughafen-Stories durchzulesen. (Wer liest eigentlich überhaupt noch diesen Blog? Hände hoch! :) Jemand? Irgendjemand?? Huhuuuu!). Ok. weiter im Text.
Ich komme jedenfalls irgendwie und nach gefühlt einer Ewigkeit und total übermüdet in Santiago an und muss einen weiteren Tag totschlagen um den nächsten Flug ans Ende der Welt zu bekommen. Wie schön, dass Maria Paz und Agustin (mit ihnen bin ich in Nicaragua etwas gereist) dort wohnen und sich beide für mich spontan frei- und sich meiner annehmen. Gracias queridos!! Dann jedenfalls bin ich einen Tag später wirklich in Punta Arenas und danach auf Feuerland. Tierra del Fuego! Die englischen Segler gaben seinerzeit der Insel diesen Namen, da sie die Ureinwohner - die Selk'nam - dabei beobachteten, die Feuer zum wärmen ständig am brennen zu halten. Und da ist es vor allem eins: kalt! Boar ist das kalt! Und windig! 
Jetzt fragt sich der aufmerksame Blogleser sicher, wieso ich eigentlich jetzt von der Ankunft im Süden schreibe, wenn doch die letzten beiden Posts von Patagonien handeln? Nun ja, irgendwie gibt's da keine gute Erklärung, aber ich muss für den Rückflug gen Norden auch wieder nach Punta Arenas (Chile) reisen. So gesehen, habe ich doch die Berechtigung, diesen Post hintendran zu hängen. (Oh mann, ihr merkt schon: hier kommt ja eine spannende Geschichte nach der anderen! Kein Wunder, dass das hier keiner mehr liest) :-)
Jetzt sollte ich vielleicht noch etwas zur traurigen Geschichte der Selk'nam loswerden. Die Argentinische und Chilenische Regierung sorgte mit ihrem Besiedlungsplan Feuerlands leider dafür, dass die ca. 2000 Selknam innerhalb eines Jahrhunderts verhungerten, ermordet und vertrieben wurden. Vor genau 40 Jahren starb die letzte der Selk'nam in Punta Arenas. Schon traurig... (Foto 11, die letzte Selk'nam Angela Loij als Kind)
So: und der Rest? Der handelt von lustigen Tieren, die stehts gut gekleidet im Frack rumlaufen (Fotos 7 - 10) 
und dem Blick nach Oben. Oben? Ganz genau: nach einigen Wochen im Süden des Kontinents bleibt eines auf jeden Fall hängen. Der Himmel! Solche Himmel haben wir in der nördlichen Hemisphäre nicht! Solche Wolkenformationen gibt's bei uns einfach nicht (Fotos 6&7 sowie Fotos 12&13)! Nennt es kitschig oder verträumt. Ich nenn' es unglaublich! Die letzten beiden Fotos sind jedenfalls so aus meinem iPhone gekommen und nicht bearbeitet. 
Ade du südlicher Süden! Es war mir eine Ehre!

A story of detours, funny animals in perfectly fitting suits and upward glances...

Well: first I wanted to start this Blog-Post with the story about my crazy trip from Cuzco to Tierra del Fuego. Because it took me quite a while to get down there. Not like a while compared to a bike trip or to a long journey but still... quite long. The thing is, it already happened a couple of weeks ago (as it always takes a while to sit down and write these posts) and I'm pretty sure, that there are better things to do than reading about a cancelled flight, 30 hours in the airport, being temporary saved by Maria Paz and Agustin in Santiago just to take another two flights all the way down to Punta Arenas. Anyway: Gracias to Pacita and Agustin for having me and for making the waiting time definitely shorter (picture 4)! 
Finally, I make it to Tierra del Fuego. Land of Fire... It was a long time ago, when the first settlers gave the island its name, because the indigenous people, the Selknam always had big bond fires burning and would never let them go out to stay warm. And its true: above all it's cold and windy! Brrrr...
Well, now the attentive reader of this blog (btw: are there any of you still really reading all this? Hands up! Who? :) ) should ask: Wait! Why now Tierra del Fuego if the last three posts have been in Patagonia already? Right: there is kind of a disorder here, but as I had to come back to Tierra del Fuego after all the Mountains in the Patagonia, it seemed appropriate to post this Post afterwards. Anyway: it doesn't matter. 
Maybe I should at least say something about the history of the Selk'nam, because it's a really sad one. The Argentinian and Chilean Government with their plans of cultivation and settlements forced the native inhabitants to move, to abandon their earth and after cruel fights and decades of hunger (as the settlers killed their number one food supply, the Buffalos) finally destroyed the once 2000 man immense tribe. Exactly 40 years ago, the last Salknam, Angela Loij died in Punta Arenas without Children. Really sad... (Picture 11, the last Selk'nam as a child).
And the rest? Is about funny animals in tailcoats (pictures 7-10) and about the glance upwards. Upwards? Yes, indeed! After a couple of weeks now in the south of the planet, there is one thing, that really impressed me: the sky! There are clouds, that we, in the northern hemisphere just don't have (pictures 6&7 and 12&13)! Call it cheesy or dreamy. I call it incredible. The last two pictures came out of mi iPhone just as you can see them here and have not been digitally changed.
Farewell oh southerly south! It has been a pleasure!

11.05.2014

Day 249 - Parque Nacional Los Glaciares (Argentina)


Oh wie schön ist Patagonien!

Meine Damen und Herren: weiter geht der Spaß im Süden des Kontinents. Nicht auf chilenischer, sondern auf argentinischer Seite verbringe ich meine Zeit mit dem bestaunen dieser tollen Landschaften und der unzähligen Gletscher, die daran erinnern, wie das ganze hier vor einigen Jahrtausenden ausgesehen haben muss.
Zunächst einmal habe ich Glück, überhaupt noch mit einem regulären Linienbus die 5 stündige Fahrt nach Calafate antreten zu können. Ab dem 12. Mai wird zumindest der regelmäßige Betrieb für den Winter eingestelllt und schnell sehen wir, weshalb. Bei der Überquerung der südlichen Kordillere, quasi dem "unteren Ende" der Anden kommt vor uns ein Bus ins stocken, wird langsamer, bis er schließlich anhält, nur um in der darauffolgenden Sekunde rückwärts gen Leitplanke zu rutschen. Auch die gebündelte Kraft der Mitfahrer bringt ihn nicht wieder ins Rollen (Foto 1). 
Unser Bus schafft es jedoch ohne Probleme nach Calafate und von da aus gibt es einiges zu sehen. Vor allem den nahegelegenen Gletscher Perrito Moreno (Fotos 5-11). Ganze 60 Meter hoch ist dieses Urzeit-Monstrum und die Dimensionen werden erst klar, als sich ein Schiff der senkrechten Steilwand am Rande des Gletschers nähert (das winzige Ding auf Foto 10). Immer wieder beobachten wir, wie scheinbar kleine Teile unter lautstarkem Knacken vom Eis-Koloss abfallen, nur um dann krachend in den See zu fallen. Der ohrenbetäubende Lärm dabei gibt Auskunft über die wahren Dimensionen. Elan und Daniela (Foto 11) sind seit dem "W" meine Begleiter und genauso beeindruckt wie ich. 
Danach geht's weitere 3 Stunden per Bus nach El Chalten. Hier ist's bereits wesentlich ruhiger und alles scheint etwas gelassener zu sein. Den Ort gibt's auch erst seit 1985 und er wurde auch nur aus einem Grund erschlossen: den Reisenden die Möglichkeit zu geben, die berühmten Berge Fitz Roy und Cerro Torre zu besteigen und gleichzeitig in einem warmen Hotelbett zu schlafen. Nun ja: ich beklage mich nicht über den Komfort. 
Mit einem leicht veränderten Team (Federico und Esther sind für Elan dabei, Foto 17 & 22) geht's zunächst bei Nebel zum Cerro Torre. Anscheinend hält mein Pech vom Torres del Paine weiterhin an, denn wir sehen die Spitze des Berges den ganzen Tag nicht einmal. Dennoch sind der darunter liegende Gletscher und der gesamte Weg durch die noch farbenfrohe Natur beeindruckend. Es gibt sogar einen Regenbogen, extra für uns! :-) (Foto 18)
Abends beschließen wir, die Verantwortung meines ersten richtigen Asados in die kompetenten Hände von Federico zu legen, der die argentinische Form des Grillens ganze vier Stunden lang (!!!) zelebriert (Foto 24 & 25).
Am nächsten Morgen wendet sich dann endlich das Blatt und ich bekomme endlich meinen langersehnten Sonnenaufgang. Ganz ohne Wolken und Regen und Schnee! :) Wir kommen bei totaler Dunkelheit an und beobachten dann die schrittweise Transformation des Mount Fitz Roy von Blau, zu Rot über Orange zu Gelb (Fotos 26 & 27). Da hat sich das Warten doch tatsächlich gelohnt. Die restliche Zeit hike ich verschiedenste Pfade zu entlegenen Lagunen und umwerfenden Aussichten. Leider hatte ich bei einer dieser Lagunen auch die tolle Idee, meine Kamera für einen Selbstauslöser (ich war zu dem Zeitpunkt komplett allein unterwegs und hatte die Natur für mich alleine) auf einen der Felsen zu platzieren (Foto 31). Nur um dann zu sehen, wie der Wind das gute Stück mitsamt Dreifuß in die Lagune wirft. Die Speicherkarte konnte ich retten, die Kamera eher weniger. :-) Nun ja, wie die Fügungen halt so sind, treffe ich am selben Abend Bram aus Holland (der große Kerl auf Foto 28), der seine "angeschlagene" Ersatzkamera irgendwie nach Europa schaffen will (das Display ist halb kaputt, aber Fotos schießen kann man nach wie vor super!). Dankjewell Bram und erneut ein Hoch auf die Zufälle!
Jetzt heißt es erstmal Chao zu sagen zur Kälte und Hola zur Hauptstadt: Buenos Aires ist mein nächstes Ziel und auch wenn sich damit das Ende meiner Reise bereits andeutet, hab ich mega Bock auf die chaotische Metropole der Porteños!

Oh how beautiful is Patagonia!

Ladies and gentleman: the party continues in the far south of the continent. Not anymore on the Chilean side, but on the Argentinian I'm spending my time with some hikes through glacier lakes, impressive mountains and the sheer everlasting colorful play between the autumn leaves and the white snow. The many glaciers give me a slight impression on how all this must have been looking like a couple of thousand years ago...
Well, first of all, I am pretty lucky to get one of the last buses to cross the border to Argentina. Apparently, in winter, the southern cordillera and the snow storms make it really hard for the buses to cross. Best example: another bus, that we pass (a friend of mine is on it) and that has obvious problems. First it slows down, then it stops slowly against the will of the driver just to slide back towards the guardrail. Even with the bundled strenght of all the passengers, they wouldn't get back on the road soon (photo 1).
Our bus makes it to Calafate without any Problems and there is much to be seen over there. First of all: the close by Glacier Perrito Moreno (pictures 5-11). Up to 60 meters is the height of this prehistoric giant and its dimensions only become clear, when a ship finally approaches the edge of the glacier (the tiny little thing on picture 10). Again and again, we see seemingly small pieces fall down, just to be witness of their tremendous crashing sound afterwards. This loud hall makes us wonder, how big these ice-rocks really are. My companions Elan and Daniela (still with me since the "W" Trek in Chile, photo 11) are as impressed as I am.
The next stop will be El Chalten after yet another 3 hour bus ride. Here its much more quiet and somehow peaceful. The little town exists only since 1985 and has only been built up for one particular reason: so that all the hikers and climbers can actually sleep in a warm hotel bed after hiking one of the numerous trails up the famous mountains of the region Fitz Roy and Cerro Torre. Well, I won't complain about the comfort. :-)
I´m hiking up the Cerro Torre with a slightly exchanged team (Federico and Esther substitute Elan :) , Pictures 17 & 22). Unfortunately, my bad luck regarding the weather seems to pursue me. We cant even really see the top of the mountain. But there is still another glacier and the colorful game play between the red and orange autumn colors of the leaves with the blue glaciers. We even get to see a rainbow (pic 18)!
That very same evening, we decide to have our first real Argentinian "Asado" (never call it a barbecue in front of a native! :) ) Federico is in charge and celebrates his favourite meal in a four hour (!!!) ceremony (pictures 24 & 25).
The next morning would be the end of the bad luck I had earlier. Finally I get my colorful sunrise at the Fitz Roy! No clouds, no snow, no rain! :) Yes baby! We arrive early in the morning at complete darkness to see the sun rays cover the mountain first in some red and later in orange light (photos 26 & 27). It was really worth waiting! The remaining time I spend hiking up the beautiful trails to glacier lagoons and viewpoints. Unfortunately, I also have the ingenius Idea to take a self-timer picture (I was completely alone at that time) at one of the lagoons (picture 31). Stupid as I am, I place my camera and the tripod on a rock in the water and guess what happens? Of course a strong wind gust takes it and pushes it into the water. At least I could save the memory card. :) But as I said earlier in this Blog and I repeat myself here: everything will turn out just fine. And - coincidence or not - the very same evening, I meet Bram from the Netherlands (the tall guy on pic 28) who has a problem: he needs to take his second camera where the display is half broken (but that still takes fine pictures) to Europe. Well: I'll do the job! :) Dankjewell Bram and hallelujah to this stroke of fate.
Now I gotta say Adios to the cold and Hola to the capital: Buenos Aires is my next stop and even if that means getting very close to the end of my trip, I'm really exited to see the chaotic metropolis of the porteños!