Redwood Forests
Wir kommen einfach aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nachdem uns erst die Küste die Sprache verschlagen hat, sind es jetzt die gewaltigen, bis zu 3000 Jahre alten Redwood Bäume, die uns links und rechts am Wegesrand daran erinnern, wie klein wir doch sind. Die vergangenen 4 Tage begleiten sie uns jetzt schon und geben uns das Gefühl, mitten in der Wildnis zu sein. Aber wie schon gewohnt: Stück für Stück.
Nachdem wir die erste Nacht in den Redwoods bereits gemerkt haben, dass die Temperatur hier beträchtlich unter dem gewohnten Schnitt liegt, quälen wir uns also wie immer gegen 7:45 Uhr zum Frühstück bei 2°C aus unseren Zelten. Wenn man bedenkt, dass es gegen Mittag wieder um die 25°C sein werden, ist ein ständiges An und Ausziehen verschiedenster Schichten vorprogrammiert. Die Fahrt führt uns also nun auch öfters im Schatten der riesigen Kolosse entlang der 101 Richtung Süden. Die erste Nacht beschließen wir, im Elk-Prairie Campground zu verbringen. Warum dieser State Park so heißt, wird uns spätestens bewusst, als uns ein ausgewachsener Bulle den Weg versperrt. Nach einigen Minuten des Wartens trabt er jedoch davon, als wäre nichts gewesen. Ich muss ihn wohl ziemlich beeindruckt haben. :) Nachdem wir vergeblich (Foto 21) versuchen, ein Feuer mit den feuchten Hölzern des Zeltplatzes zu entfachen, genießen wir - mal wieder bei klirrender Kälte - den Blick gen Himmel. In solch dünn besiedelten Gebieten sieht man einfach tausende Sterne. Zumindest, bis wir vom aufziehenden Nebel (Foto 20) umhüllt werden.
Der nächste Tag verläuft auf der Straße wenig spannend. Nur ein kleines Mahnmal am Rande (Foto 22) erinnert uns daran, wie wachsam man doch ständig sein sollte, wenn man auf nur 2 Rädern unterwegs ist. Hoffentlich kein schlechtes Omen. Abends werden wir dann in Arcata von Besty und Brett super freundlich aufgenommen. Die beiden bereiten nicht nur selbst gemachte Pizza und Cookies vor, sondern versuchen uns wirklich jeden Wunsch (Wäsche waschen, ein kaltes Bier etc.) von den Lippen abzulesen. Sogar Bretts Gitarre darf von mir zur Begleitung der Essens-Vorbereitung bespielt werden. Danke, Danke, Danke!
Nach einem grandiosen Frühstück verabschieden wir uns von den beiden (und ihrem Hund Nel) und machen uns auf den Weg. Betsy wäre am liebsten direkt mitgekommen. Wenn da ihre Masterarbeit nicht wäre... Das kommt mir irgendwie bekannt vor... Der Weg führt uns endlich abseits des mittlerweile oft stressigen Highways 101 auf der Avenue of the Giants zurück zu den Redwoods. Dankbar über die Ruhe auf den Straßen fahren wir weiter Richtung San Francisco.
Nach einer weiteren kalten Nacht im Zelt verlassen wir am Sonntag Morgen den State Park, um die letzte Etappe auf der eben schon angesprochenen 101 zu meistern. Bald schon soll es auf dem Highway 1, wieder direkt an der Küste weitergehen. Jedoch bereits vorm losfahren ereilt mich mein erster Plattfuß (nach über 900 Meilen). Ein kleines Stück Draht hatte sich durch den Mantel meines Vorderreifens gebohrt (Fotos 33 und 34). Wer weiß, wie viele noch hinzu kommen?
Ein kleiner Abschnitt gegen Mittag führt uns wieder aus den Bäumen heraus und schlagartig steigt die Temperatur wieder an. Unsere Körper müssen sich wirklich fragen, was dieses ständige Auf und Ab nur soll. :) Abends machen wir kurz vor Legett halt und verbringen die Nacht mit sage und schreibe 18 Radreisenden, die zeitgleich im selben Campground rasten. Man ist wirklich nicht allein. Auch Shane, den ich für 8 Tage aus den Augen verloren hatte, ist unter ihnen.
Nun heißt es Kräfte sammeln, denn Morgen geht es über den höchsten Berg der gesamten Tour. Und das nach genau 2 Meilen Aufwärmprogramm. Hoffentlich hab ich gute Beine...
Ein paar Anmerkungen noch zu allgemeinen Veränderungen:
1. Änderung: die Fahrweise. Wie bereits erwähnt, fährt man zu viert wesentlich entspannter und kann im Windschatten gern mal Kräfte sparen. Nur das Einordnen bei den Aus- und Auffahrten zum Highway ist in der Gruppe manchmal anstrengend.
2. Änderung: die Reiseart. Zu viert ist das Reisen auf dem Rad eine ganz andere Geschichte als alleine. Man wird viel weniger auf der Straße angesprochen und auch die Suche nach Unterkunft ist in der Gruppe sicherlich schwieriger. Dafür sind die Abende in den Zeltplätzen wesentlich sozialer und das gemeinsame Kochen macht wirklich Spaß. Und man hat auch jemanden, mit dem man die Erlebnisse später teilen kann. Und bei dem guten Wetter sind Zeltplätze auch wirklich ausreichend. Es ist also einfach etwas anders. Nicht besser, nicht schlechter, aber anders.
3. Änderung: Das Kochen. Dank Amy, Ollie und Mary Anne ernähre ich mich nicht mehr nur von Pasta und Brot, sondern habe meine Kochgewohnheiten an ihre angepasst. Ausgewogene Mahlzeiten mit Fleisch, Obst, Gemüse und vor allem von allem sehr sehr viel sind jetzt an der Tagesordnung. Und es ist wirklich unglaublich, wieviel ich jeden Tag aufs neue in mich reinschaufeln kann, ohne wirklich richtig satt zu werden. Spätestens 15 Minuten nach dem Essen ertappt man sich immer wieder dabei, seine Taschen nach weiteren Schokoriegeln zu durchkramen. Zum Glück geht's nicht nur mir so...
Ach ja, noch was: Sehr geehrter Herr Obama und verehrte (naja, eigentlich gar nicht wirklich verehrte) Republikaner: Bitte einigt euch endlich! Der blöde Shutdown hat nämlich auch auf uns eine Auswirkung. Alle National Parks sind geschlossen (Foto 5) und mein Plan, in einigen Tagen den Yosemite National Park zu besuchen könnte in Gefahr geraten, wenn der US-Haushalt nicht bald verabschiedet wird! Also: Seht zu!!!
Redwood Forests!
There is just no way NOT to be amazed these days! After it was the coast earlier this trip, it is now the amazing and stunning up to 3000 years old Redwood Trees that remind us how small we really are. The have been accompanying us for the last 4 days and have been giving us the feeling to be in the wilderness. But in the usual way: step by step.
After we found out early in the first night in the Redwoods, that temperatures here are very different from outside the forests, h awe struggle to get out of our tents with 2°C at 7:45 am when we try to eat our freezing breakfast. If you have in mind, that around noon we will be riding in the heat of about 25°C it is clear that we will have another day of delayering step by step (meaning that we frequently change our clothes to adapt to the changing temperatures). The road leads us next to these huge giants along the 101 heading south. The first night we decide to camp in the Elk Prairie Campground. We immediately find out, why this State Park has gotten its name. A big male Elk blocks our way to the tent site. After a couple of minutes of waiting, he slowly walks away as if nothing had ever happened. Guess I must have quite impressed him! :) After we tried to make a fire (no success) with the wet wood around the camp (picture 21), we decide to watch the thousand stars in the clear but again bitterly cold night. There are so many out there and we can see all of them in this sparsely populated area. Well, at least until the dense fog starts to cover the entire campground (picture 20).
The next day is quite "normal", nothing spectacular happens, except the sad reminder that we always have to ride with caution (picture 22). Hopefully not a bad omen. In the evening we get a huge and warm welcome from Betsy and Brett in Arcata. They not only make homemade pizza and cookies for us, but also make sure that every wish will be fulfilled (laundry, cool beer etc.). And I can even play on Brett's Guitar! Thanks, Thanks, Thanks! :) And also thanks again to Jill, who organized this meeting with her friend.
After a big and very good breakfast, we say goodbye to the two (and Nel, their dog) and et back on the road. Betsy would have loved to join us, but unfortunately there is a Master thesis that has to be written. I kind of know this feeling from not long ago... The route leads us along the Avenue of the Giants, finally away from the heavy traffic highway 101, towards San Francisco. After another night in the cold Redwoods, we continue the ride on the last stage before leaving the 101 towards the coast. Well, with a short break even before we really started. After more than 900 miles I finally had my first flat tire (picture 33 and 34). A small piece of wire must have gotten through my front tire. Who knows, how many more will be coming?
A small stretch during noon takes us out of the shade and immediately the temperature rises up to 25°C. Our bodies must be asking what this continuous up and down should be! :) In the evening we stop just before entering Legett and spend the night with not less than 18 cyclists in the same campground! You're not alone out here. Also Shane, that I had lost 8 days ago is among them.
Now it's all about recovering for tomorrow. The highest climb of the entire tour is waiting after only 2 miles of warming. I hope to have good legs tomorrow...
Some thoughts on some changes that I have been noticing in these last days:
1. Change: style of riding. As already mentioned, in a group of four, you can save a lot energy by drafting. Only the line changing at the on ramp and off ramp parts on the highways is a bit annoying in a bigger group.
2.. Change: style of traveling. Traveling with three other people is a totally different thing than traveling on your own. Strangers would not just come over and talk to you, like they did before and also finding accommodation is harder with three other persons. But in California it's always sunny, so we can usually just camp in State Parks. And on the other hand, the evenings are much more social. Cooking together is quite funny and in this way I also have somebody to share the experience with. It's just something different. And I won't say its better or worse, it's just different.
3. Change: Cooking: Thanks to Ollie, Amy and Mary Anne, I'm not eating only pasta and bread anymore but have a balanced and healthy nutrition with fruits, vegetables and real meat. And the most important thing: a lot of everything!! And it's really unbelievable how much I can put in my body without ever being full. Just 15 minutes after dinner, you find yourself looking for some chocolate bars or a cookie in your panniers! At least, I'm not the only one with this "problem"...
Ah yes, some last comments: Mr. Obama and dear Republicans. Would You please get your federal shutdown under control?? It's not just the US debt limit, that is affected by your decisions, but also my plan to rent a car and go to Yosemite National Park. All federal, and so national parks (picture 5) are closed. So, honored (well, in fact not at all honored) republicans: think about your position and don't make this whole debate more ridiculous than it already is!
hey großer,
AntwortenLöschendir scheinst gut zu gehen und das freut mich und ich beneide dich!!!!:D Denn schule ist nur halbwegs so interessant wie deinen Blog zu lesen!!!!:D
Viel Spaß weiterhin und hab dich ganz ..... Doll lieb!!!!!
Tausend grüße von zu Hause und von mir eine fette Umarmung
GLG von deiner groß/ kleinen Nichte
Bäume, Bäume...überalll obergeile Bäume, das gefällt der kleinen Franzi :-) Bin wieder im Lande und verfolge gerade meine 2 verpassten Wochen bei deiner Reise :-) Knutsch dich!!!
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